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Dank und Bitte (Jörn Pfennig)

 

 Mondnacht (Eichendorff)
Mein Herz (Friedrich Halm)
Beziehungsweise
(Jochen Mariss)

Mein Herz kommt zu Dir (Christian Morgenstern)
Hörst Du
(Brentano)

Die Liebe (Brentano)
Schläft (Eichendorff)
Nehmen und Geben (Ernst Ferstl)
Beweislast (Ernst Ferstl)

Entlarvt (Jörn Pfennig)
Vorher-Nachher (Jörn Pfennig)
Dürfen-Müssen-Sollen (Jörn Pfennig)
An ein gebranntes Kind (Jörn Pfennig)
 

 

 

 

 


  

Mondnacht
 
Es war, als hätt' der Himmel
Die Erde still geküsst
Dass sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müsst


Die Luft ging durch die Felder
Die Ähren wogten sacht
Es rauschten leis die Wälder
So sternklar war die Nacht


Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus
Flog durch die stillen Lande
Als flöge sie nach Haus

(Joseph Freiherr von Eichendorff)

 

 

 

Mein Herz

 Mein Herz ich will Dich fragen:
Was ist denn Liebe, sag?
"Zwei Seelen und ein Gedanke,
zwei Herzen und ein Schlag!"
 Und sprich, woher kommt Liebe?
"Sie kommt und sie ist da"

 Und sprich, wie schwindet Liebe?

"Die war's nicht, der es geschah"
 Und was ist reine Liebe?
"Die ihrer selbst vergisst!"
 Und wann ist Liebe am tiefsten?
"Wenn sie am stillsten ist."
 Und wann ist Liebe am reichsten?
"Das ist sie, wenn sie gibt!"
 Und sprich, wie redet Liebe?
"Sie redet nicht, sie liebt!"

 
(Friedrich Halm 1806-1871)

 

  


Beziehungsweise


Ist es denn nicht möglich
sich täglich nahe zu sein
ohne sich alltäglich zu werden,
voneinander entfernt zu sein
ohne sich zu verlieren...?
Beziehungsweise
sich maßlos zu lieben
ohne sich lieblos zu maßregeln,
einander gewähren zu lassen
ohne die Gewähr zu verlieren...?
Beziehungsweise
einander sicher zu sein
ohne sich abhängig zu machen,
einander Freiheit zu gewähren
ohne sich unsicher zu werden.....?
Beziehungsweise.....?

 

(Jochen Mariss)

 

  


Mein Herz kommt zu Dir 


Es ist Nacht,
und mein Herz kommt zu Dir,
hält's nicht mehr aus,
hält's nicht mehr aus bei mir.
Legt sich Dir auf die Brust,
wie ein Stein,
sinkt hinein,
zu dem Deinen hinein.

Dort erst,
dort erst kommt es zur Ruh,
liegt am Grund
seines ewigen Du.

(Christian Morgenstern)

 

 
 
Hörst Du
 
Hörst du, wie die Grille zirpt?
Stille, stille, lass uns lauschen,
Selig, wer in Träumen stirbt;
Selig, wen die Wolken wiegen,
Wem der Mond ein Schlaflied singt;
O! wie selig kann der fliegen,
Dem der Traum den Flügel schwingt,
Dass an blauer Himmelsdecke
Sterne er wie Blumen pflückt:
Schlafe, träume, flieg, ich wecke
Bald Dich auf und bin beglückt.
 
(Clemens Brentano)

 

  
 
Die Liebe

Die Liebe lehrt
Mich lieblich reden,
Da Lieblichkeit
Mich lieben lehrte.
 
Arm bin ich nicht
In Deinen Armen,
Umarmst du mich
Du süße Armut.
 
Wie reich bin ich
In Deinem Reiche,
Der Liebe Reichtum
Reichst du mir.
 

O Lieblichkeit!
O reiche Armut!
Umarme mich
In Liebesarmen.
 
(Clemens Brentano)

 

  

 


Schläft ein Lied in allen Dingen
die da träumen fort und fort
und die Welt hebt an zu singen
triffst Du nur das Zauberwort
 
(Joseph Freiherr von Eichendorff)

 

   

 
Nehmen und Geben


Niemand
kann Dir nehmen,
was Du aus
und mit Liebe
gedacht,
gefühlt und getan hast.

Niemand
kann Dir geben,
was Du
aus Angst vor ihr
nicht gedacht,
nicht gefühlt
und nicht getan hast.
 
(Ernst Ferstl)
 
  
 

Beweislast


Wir glaubten
ganz fest daran,
uns immer wieder
aufs Neue
unsere Liebe
beweisen zu müssen.
Nun stehen wir
vor den Trümmern
unserer Beziehung.
Sie ist
unter unserer Beweislast
zusammengebrochen
und hat deine und meine
Liebenswürdigkeit
unter sich begraben.
 
(Ernst Ferstl)
 
  
    

Entlarvt

Als ich dir sagte
wie sehr ich
deinen Körper liebe
fragtest du:
und was ist mit meiner Seele?

Kein noch so
gelungener Satz
hätte dir
als Antwort
genügt.

Seltsam: als ich sagte
wie sehr ich
deine Intelligenz liebe
war dir deine Seele
nicht so wichtig...

(Jörn Pfennig) 
 
   
  

Vorher/Nachher

Kein Mensch kann
dich mir wegnehmen
solange du nicht
dich selbst
mir weggenommen hast.

Kein Mensch kann
mich dir wegnehmen
solange ich nicht
mich selbst
dir weggenommen habe.

Vorher ist Eifersucht
grundlos -
nachher
sinnlos.


(Jörn Pfennig)

 

  
  

Dürfen – Müssen - Sollen
 
Dass du mir fehlst
macht mir mehrere Probleme:

Erstens,
dass du mir
nicht fehlen
solltest.

Zweitens,
dass du mir
nicht fehlen
müsstest.

Drittens,
dass du mir
nicht fehlen
dürftest.

Viertens,
dass du mir
fehlst.
 
(Jörn Pfennig)

 
  
 

An ein gebranntes Kind

Ich bitte dich
mach dich nicht hart
um Verletzungen zu widerstehn.
Sicher, die kleinen Brocken
werden an dir abprallen
doch die großen
könnten dich
zum Einsturz bringen.

Ich bitte dich
mach dich weich
um Verletzungen zu widerstehn.
Sicher, die kleinen Brocken
werden in dich eindringen
und die großen um so tiefer.
Doch sie werden aus dir zurückfedern
nachdem sie dich bereichert haben.

Ich bitte dich
mach dich verletzbar
und du wirst es
irgendwann
nicht mehr sein.

(Jörn Pfennig)
 

  

 
 

Dank und Bitte
 
Ich habe das wunderschöne Gefühl
Dir alles sagen zu können

Erspare mir bitte das Gefühl
Dir alles sagen zu müssen
 
(Jörn Pfennig)


 
 

 

 

 



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